Posts Tagged ‘Benedikt XVI.’

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Gebetsnovene zur Libanonreise des Papstes

5. September 2012

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Liebe Schwestern und Brüder,

liebe Freunde,

 

Vom 14. bis 16. September 2012 reist das Oberhaupt der Christenheit, Papst Benedikt XVI., zu einem Pastoralbesuch in den Libanon. Vor allem möchte der Stellvertreter Christi auf Erden  in der gesamten Region des Nahen Ostens für Frieden werben, nachdem der sogenannte „Arabische Frühling“ sehr viel unnötiges Blutvergießen mit sich gebracht hat. Sowohl für den Nahen Osten als auch die sich im Aufbruch befindlichen Länder Nordafrikas, alles Länder, in denen sich die Christen als erstes ausbreiteten, scheint der Arabische Frühling zu einer Eizzeit zwischen den Religionen und Kulturen zu entwickeln, so dass nach den Revolutionen in Ägypten und Libyen der Begriff „Aufbruch“ eher mit sehr gemischten Gefühlen betrachtet wird.

Während nun selbst die Medien, die sich stolz als christenfeindlich geben, nun nicht mehr umhin kommen, die zunehmende Gewalt gegen die Christen in unzähligen Ländern der Welt, vor allem in den Ländern des „Aufbruchs“, beim Namen zu nennen, ist es immer wieder das Oberhaupt des kleinsten Staates der Welt, der unermüdlich seine Hand zum Frieden reicht.

Es sei mir nun gestattet, eine Initiative bzw. einen Aufruf von Vaticanista News zur Gebetsnovene zur Reise des Heiligen Vaters in den Libanon aufzugreifen. Wie Monsignore Joachim Schroedel (Priester für die deutschsprachigen Katholiken in Kairo und geistlicher Beirat für Vaticanista) in dem Artikel schreibt, sind „alle Menschen guten Willens […] eingeladen, das untenstehende Gebet an den neun folgenden Tagen, als Novene, täglich zu beten und Gott um seinen Schutz für Papst Benedikt XVI. zu bitten sowie um ein gutes Gelingen dieser Reise.“

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GEBETSNOVENE

AUS ANLASS DES BESUCHS SEINER HEILIGKEIT,

PAPST BENEDIKTS XVI IM LIBANON

(ab Mittwoch, den 5. September 2012)

Herr, unser Gott; als Nachfolger des Apostels Petrus, als oberster Brückenbauer und Stellvertreter Deines Sohnes, wird unser Heiliger Vater, Papst Benedikt XVI., in das christliche Herz des Nahen Ostens, in den Libanon reisen.

Wir bitten Dich:

Gib ihm eine stabile Gesundheit.

Hilf ihm, die Strapazen der Reise zu tragen.

Beschütze ihn auf allen Wegen.

Lass ihn offene Ohren finden für das, was er den Christen des Nahen Ostens sagen will.

Schenke ihm aber auch, dass die Nichtchristen, besonders die Muslime, ihm mit Offenheit und Bereitschaft zum Frieden begegnen.

Herr und Gott, Dein Sohn, unser Herr Jesus Christus, hat die Gestade von Sidon und Tyrus besucht (Math 15,21; Mk 7,24; Luk 4,26) und viele kamen aus diesem Gebiet, um ihn zu hören (Mk 3,8; Lk 6,17).

Wir bitten Dich:

Gib allen Christen des Nahen Ostens Mut und Zuversicht, gerade im Hinblick auf die großen Herausforderungen, vor denen sie stehen.

Schenke ihnen Geduld und Hoffnung, dass Dein Sohn Jesus Christus selbst den Tod besiegt hat und in Deiner Herrlichkeit ist.

Und lass Sie auf die unbesiegbare Kraft des Heiligen Geistes vertrauen .

Das erbitten wir, durch Christus, unseren Herrn. Amen

Es folgt das „Vater Unser“, ein „Ehre sei dem Vater“. Mit dem Gruß an die Gottesmutter (Gegrüßet seist Du, Maria) endet das tägliche Gebet der Novene.

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Mit einem herzlichen Dank an Frau Michaela Koller von Vaticanista News für den Hinweis auf diese Gebetsnovene.

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Seine Heiligkeit beliebt zu scherzen …

16. Februar 2010

… hmmm … schon interessant … wie stellt man sich eigentlich einen Pontifex Maximus vor? Einen verknöcherten, trockenen, alten Mann, einen Gelehrten, einen Unnahbaren, einen vollkommen humorlosen Herrn, von dem jeder behauptet, er sei der Stellvertreter Christi, der Papst, der oberste Patriarch, der Patriarch des Westens, der Nachfolger des Petrus, der oberste Primas, …

Nein, so einer darf, so einer KANN keinen Humor haben.

Nun gut, man kann es sich schon vorstellen, dass der heilige Vater, der eine fast 2000-jährige Tradition auf seinen Schultern trägt, andere Sorgen hat als den ganzen Tag nach Scherzen zumute zu sein. Aber betrachte man Papst Johannes Paul I., den man gar nicht anders als lächelnd in Erinnerung behalten hat. Auch vom sel. Papst Johannes XXIII. weiß man, dass er einen sehr großen Sinn für Humor hatte, er soll auch sehr schlagfertig gewesen sein, während sein Vorgänger, Papst Pius XII., der Aristikrat mit der Römernase, der Diplomat, der Gelehrte, sehr selten lächelnd auf Bildmaterial festgehalten wurde. Aber er lächelte häufig, besonders, wenn er die Schar der Gläubigen um sich wußte.

Man darf aber nicht vergessen: Ein Papst ist auch nur ein Mensch, das demonstrierte besonders Papst Johannes XXIII, der die Liebe der Menschen als Diplomat in der Türkei und in Frankreich gerade aufgrund seiner Einfachheit und Volksnähe für sich einzunehmen wußte – er war Mensch, auch und gerade als Stellvertreter Christi, der zwar Gott, aber AUCH Mensch ist.

Der Papst hingegen ist KEIN Gott, aber wenn er „Ex cathedra“ spricht, ist er in der Funktion des liebenden Vaters aller Christen, er spricht im Namen dessen, der die Kirche auf dem Felsen gegründet hat. Und hier DARF man natürlich keinen Humor, keinen Scherz, keine flapsigen Bemerkungen erwarten, denn es handelt sich hier um das innigste Verhältnis zwischen Gott und dem Menschen.

Übrigens: Papst Benedikt XVI., der ja bekanntermaßen aus dem herrlichen und vor allem humorvollen Bayernlande kommt, ist eigentlich nicht allzusehr bekannt dafür, dass er seine unmittelbare Umgebung in schallendes Gelächter zu versetzen in der Lage ist. Er hat aber einen Humor, und zwar einen sehr feinen, manchmal sogar nur zwischen den Zeilen zu erkennen. Lachen hört oder sieht man Seine Heiligkeit recht selten. Das Wort „selten“ bedeutet aber, dass es tatsächlich hin und wieder vor kommt. Der Ratzinger-Papst ist aber durch und durch ein Gelehrter, ein Professor, dem dran gelegen ist, seine Worte sehr wohl abzuwägen. Lieber ein Scherz zu wenig, bevor er falsch verstanden oder falsch interpretiert wird.

Schön finde ist die Tatsache, dass das katholische Nachrichten-Magazin ZENIT diese Tage eine kurze Biografie über Papst Benedikt XIV., gebürtiger Prospero Lambertini, veröffentlicht hat. Viel Vergnügen beim Lesen …

H.H.

Lambertini – ein Papst mit Humor

Von Ulrich Nersinger

ROM, 12. Februar 2010 ROM (ZENIT.org).- Zu den großen volkstümlichen Päpsten der Kirchengeschichte zählt Prospero Lambertini, der von 1740 bis 1758 als Benedikt XIV. regierte. Der herausragende Kanonist ohne ihn wäre das heutige Selig- und Heiligsprechungsverfahren nicht denkbar zeichnete sich durch große Gelehrsamkeit aus. Dem Papst, der sogar von seinen Gegnern geschätzt wurde, gelang durch umsichtiges Handeln der Abschluss zahlreicher Konkordate. Der Papst reformierte die Römische Kurie und galt als Modernisierer der Ewigen Stadt. Von Papa Lambertini, ist ein großer Anekdotenschatz überliefert, der Auskunft über die Weisheit und den Humor des Pontifex gibt.

Der Papst verfügte über soviel Offenherzigkeit, dass ihn ein ausländischer Gesandter zu fragen wagte, warum die Kirche die Fastenzeit nicht in vier Abschnitte von je zehn Tagen zu Beginn einer jeden Jahreszeit eingeteilt habe? Benedikt antwortete darauf: „Die Kirche hätte das sehr wohl tun können, aber sie hat es nicht für ratsam gehalten, weil es leicht hätte geschehen können, dass die Menschen viermal Karneval feiern und kein einziges Mal die Fastenzeit halten“. Bei einer festlichen Gelegenheit kam Benedikt XIV. nicht umhin, auch einige sehr lange und künstlerisch wenig gelungene Musikstücke anhören zu müssen. Als man ihn um seine Meinung fragte, bemerkte er: „Ich glaube, manchmal kann auch Taubheit eine Gnade Gottes sein“.

Als Benedikt XIV. eines Tages eine Predigt hörte, fiel ihm auf, dass er sie schon irgendwo gedruckt gelesen habe. Während der Predigt erhob ein Hund ein wütendes Gebell, und der Päpstliche Zeremonienmeister befahl, das Tier hinauszujagen. Der Papst aber meinte: „Lasst ihn, der Hund tut ja nur seine Pflicht; er will den Dieb verjagen!“

Ein schwer erkrankter Kardinal ließ den Papst um seinen Segen bitten, da er sicher war dann schneller gesund zu werden. „Ich schicke Ihnen von ganzem Herzen meinen Segen“, antwortete der Papst, „aber ich empfehle Ihnen, auch Chinarinde zu nehmen.“

Ein alter Mönch erbat eine Audienz bei Benedikt XIV.; mit Tränen in den Augen klagte er, ein entsetzliches Unheil habe sich ereignet. „Was ist denn geschehen?“ erkundigte sich der Papst. „Heiliger Vater, mir ist in einer Vision offenbart worden, dass der Antichrist schon geboren ist“. „Und wie alt ist er?“ forschte der Papst nach. „Dreieinhalb Jahre, Heiliger Vater“. „Gut“, erwiderte Benedikt, „dann betrifft die Sache meinen Nachfolger.“

Wenn jemand Benedikt XIV. wegen seines Wissens und seines Charakters lobte, pflegte der Papst verlegen zu antworten: „Schon gut, ich bin eben wie die Statuen auf der Fassade der Peterskirche: Von weitem nehmen sie sich nicht übel aus, man darf sie aber nicht von nahem betrachten!“

siehe: ZENIT vom 12.02.2010

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Sedia Gestatoria

28. Dezember 2009

Natürlich bin ich ein eifriger Verfechter des Tragesessels, genannt „sedia gestatoria“ (Triumphaler Sessel). Die Menschen wollen den Papst SEHEN, dafür kommen sie nach Rom. Wer weiß, wie lange Seine Heiligkeit noch so rüstig wird laufen können. Schon zu Lebzeiten seines Vorgängers seligen Angedenkens fragte ich mich immer wieder, wieso man die sedia gestatoria nicht endlich wieder einführt. Dessen Vorgänger – Johannes Paul I. – war der letzte Papst, den man durch die Reihen getragen hatte.

Es ist absolut kein Zeichen des Triumphalismus – es sei denn man möchte es unbedingt so interpretieren. Die praktischen Erwägungen sind in dem dreisprachigen Artikel, den ich mir aus dem Blog „Orbis catholikus secundus“ ausgeliehen habe (deutsche Übersetzung von mir): Der Papst ist besser zu sehen, der Papst ist – besonders im höheren Alter – nicht so schnell erschöpft, wenn er die langen Prozessionen schreiten muss, und der Papst wäre (zumindest ETWAS!) sicherer vor solchen Angriffen verwirrter Personen. Daher schließe ich mich den vielen und immer mehr werdenden Menschen mit Freuden und aus Überzeugung an:

Sedia gestatoria – subito!

L’attaque au Saint Père avant la Messe de Noël met en évidence la rélativité des mésures de sûrete autour de Lui. Il faut reprendre tout de suite l’usage du siège gestatoire, non seulement pour des raisons du symbolisme de la majesté pontificale, mais aussi pour un sens pratique: le Pape, en effet, serait à l’abri des …incidents comme celui d’hier et les fidèles pourraient aisément le voir à son passage par le nef de la Basilique Saint-Pierre. Rendons grâces à Dieu de ce que Benoît XVI a été épargné cette fois et prions pour la santé du cardinal Etchegaray, qui est resté accidenté. Prions aussi pour la pauvre déséquilibrée qui a si tristement protagonisé la Nuit de Noël.

„The attack at St. Peter’s before the Christmas Mass places in evidence the relativity of the security measures around the Pope. It is necessary to begin again, right away, the use of the sedia gestatoria, not only for the reason of the symbolism of the pontifical majesty, but also for a practical reason: the Pope, actually, would be sheltered from incidents like that of yesterday and the faithful would easily be able to see his passage down the nave of the St. Peter’s Basilica. Let us give thanks to God that Benedict XVI was spared this time and let us pray for the health of Cardinal Etchegaray, who is injured. Let us pray also for the pour unbalanced person who has so sadly made Christmas Night a time of upset.“

„Der Angriff auf Seine Heiligkeit direkt vor der Heiligabend-Nachtmesse in der St. Peters Basilika ist ein gutes Beispiel für die Sicherheitsvorkehrungen, die um die Person des Papstes getroffen werden. Es ist dringend notwendig, unverzüglich wieder die „Sedia Gestatoria“ einzusetzen, nicht nur, um die pontifikale Majestät zu symbolisieren, sondern auch aus praktischen Erwägungen heraus: Der Papst wäre vor solchen Vorfällen wie jener am Heiligen Abend geschützt, und die Gläubigen würden seinen Einzug durch das Mittelschiff der Petersbasilika besser sehen können. Lasst uns Gott danken, dass Benedikt XVI. einigermaßen glimpflich davon gekommen ist, und lasst uns für die Genesung des Kardinals Etchegaray, der verletzt (Hüftbruch) ins Krankenhaus gebracht wurde, beten. Lasst uns aber auch für die irregeleitete Person beten, die auf so traurige Weise den Heiligen Abend zu einem Ärgernis gemacht hat.“